Stehaufmännchen
Da lag es nun, ganz allein und verlassen und niedergeschlagen – das Stehaufmännchen. Wer hat es den da liegen lassen? Und warum ist es nicht mehr aufgestanden?
Nachdem wir beide keinen Sinn darin sehen länger in NZ zu bleiben drängt sich nach und nach der deutsche Alltag wieder in mein kleines Bewusstsein. Eigentlich berichten alle Freunden nur von 60 – 70 Arbeitsstunden pro Wochen, Angst die Probezeit doch nicht zu überstehen, und von einfach viel zu viel Druck. Zudem noch Stellenabbau im Management und Heuschrecken wo man nur hinschaut. Und die beste Schote die ich in letzter Zeit gehört habe war ein BCG Berater aus Sydney, der auf einem internationalen Projekt in Frankfurt eingesetzt war und meinte, dass der Umfang den die Deutschen arbeiten krank sei!
Und ich sitz in meinem kleinen Provinznest und werd tatsächlich nur fürs rumsitzen bezahlt (was VIEL langweiliger ist als ich mir immer ausgemalt hab – aber das ist ein anderes Posting). Und ich geh freiwillig zurück nach Deutschland und freu mich sogar noch drauf (das wiederum ist auch ein anderes Posting). Mittlerweile schätze ich sehr viele Dinge an Deutschland sogar (trotz der unzähligen Schattenseiten). Ich denke, im Vergleich zu anderen Nationen hat deutsch sein auch etwas damit zu tun, ein Stehaufmännchen zu sein. Trotz all den negativen Medienberichten, den irren Arbeitszeiten, den absurden Steuermodellen, den schlechtgelaunten Kassiererinnen, der Bürokratie und den Erbsenzählern einfach trotzdem jeden Morgen aufstehen, den Betrieb irgendwie am Laufen zu halten und darauf vertrauen, dass alles gut weitergeht.
By the way: Ja, die neuseeländischen Kinder machen richtig Halloween mit Masken und dem von Tür zu Tür ziehen und fröhlich Tick or Treat sagend! Leider hab ich keines mit der Kamera erwischt!
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