Donnerstag, März 22, 2007

Pull the Plug

Wow, ein Jahr Neuseeland neigt sich dem Ende zu. All unsere Sachen sind gepackt, das Haus leer und sauber, das Geld in Euro nach Deutschland überwiesen, die Bankkonten aufgelöst, alle Versicherungen gekündigt, das Auto verkauft, die paar Bekannten, die wir gefunden haben heute Abend mit Bier und Chips bei uns zu Hause verabschiedet, ein letztes Abendessen in unsrem Lieblingsrestaurant genossen, einen Fahrer für morgen zum Flughafen organisiert, alle Reiseunterlagen griffbereit und vollständig, das Wetter gecheckt, dass der Flug auch tatsächlich geht und die Eltern mit Flugnummer versorgt. Es wird Zeit, den Stecker rauszuziehen.

Und, war es ein schönes Jahr? Nein, ein schönes Jahr war es nicht. Aber ihr kommt schon noch mal nach Neuseeland zurück? Wohl nicht, es gibt noch so viel andere Plätze auf der Welt die ich sehen möchte. Aber es war doch schon eine tolle Erfahrung, so weit weg von zu Hause? Naja, toll nenn ich was anderes. Aber ich möchte das Jahr auch auf keinen Fall missen! Schön war es nicht, aber eine sehr interesante, sehr wichtige Erfahrung. Und Erfahrungen müssen ja nicht zwingend toll sein. So nach einem Jahr kiwi, was nehmt ihr denn mit nach Hause? Hm, die härteste Frage. Die positive "can do Attitude", die für kiwis charakteristisch ist. Ein paar sehr gute Freunde, die totz der Entfernung die Treue gehalten haben. Und eine Beziehung, die es im ersten Ehejahr ertragen hat, fast rund um die Uhr zusammen zu stecken, und ohne grosse Streitigkeiten diese extreme Nähe ertragen hat.

Wie geht es jetzt weiter mit den Königskindern? Well....we'll see! Erstmal kommt eine Woche back to life in San Francisco. Als moderner Reisender mit Laptop und Co. werden wir von unterwegs sicher ein paar Bilder reinstellen. Und dann kommt die Re-Integration. Im deutschen Fachjargon werden wir 'Rückwanderer' genannt. Ich hab die Königskinder lieb gewonnen und möchte mich noch nicht von meinem allabentlichen Bloggen verabschieden. Und so lange es noch jemand liest geht es weiter. Neues Land, neue Herausforderungen. Stay tuned!

Mittwoch, März 21, 2007

Angekommen

Immer wenn sich ein Abschnitt dem Ende neigt oder grosse Veränderungen anstehen, neige ich dazu aufzuräumen. Vielleicht ist das ein wenig ein klärender Prozess, in dem ich die Altlasten der letzen Zeit loswerde um Raum zu schaffen, für das was kommen wird. Vielleicht ist es nach einem Jahr auch einfach nur nötig mal wieder alles ordentlich zu sortieren. Insbesondere meinen Rechner. Beim Misten der zahlreichen Bilddateiein fiel mir auf, dass ich während der Zeit hier ein Motiv hatte, dass ich häufiger als andere fotografiert habe. Und zwar das Treibholz, dass überall am Strand verteilt liegt. Ich mag die alten und schroffen Strukturem im Holz, die Spuren von den Wassermassen, die den Stamm ganz glatt geschliffen haben, das ausgetrocknete aufgesprungene Holz, nachdem es tagelang im Wind und der Sonne am Strand verdörrt ist. Und ich mag den Gedanken, irgendwann einmal, in weiter Zukunft, wie das Treibholz zu stranden, und nach langen auf und ab und hin und her angekommen zu sein.

Dienstag, März 20, 2007

FOCUS

Unser Jahr in der Abgeschottetheit der Welt neigt sich langsam dem Ende zu, und es wird Zeit, langsam ein Resümee zu ziehen.

In ein anderes Land zu ziehen bedeutet immer, dass man Kompromisse eingehen muss. Und der Kompromiss an sich steht auch nicht zur Diskussion – nur müssen sie langfristig beneficial sein. In welcher Form auch immer. Passt man nämlich nicht auf, kann ein Kompromiss schnell zum nächsten führen und nach und nach, langsam und stetig, ist das eigentliche Ziel unterminiert, bis am Ende nichts mehr davon übrig ist. Als wäre man vom Weg abgekommen ohne zu wissen, an welcher Gabelung man falsch abgebogen ist.


Das gute an dem Jahr Isolation war, dass ich nochmal Zeit hatte mir klar zu werden, worauf es mir wirklich ankommt. Eine treffende englische Formulierung heisst: Stay Focused! Sonst laufen die Ziele nämlich Gefahr den vielen kleinen Alltagskompromissen zum Opfer zu fallen.

Montag, März 19, 2007

Bryce

Was mich immer wieder fasziniert ist, wie leicht sich Menschen täuschen lassen. Ein bisschen dick auftragen, die richtigen Statussymbole und schwupp-di-wupp schauen ein die Leute ganz anders an.
Am Samstag Abend haben wir ein Konzert von Nathan unsrem Friseur und seinem Freund Bryce in einer kleinen Bar in New Plymouth Downtown besucht. Aus Spass haben wir die beiden grossen Kameras mitgenommen und ein paar Bilder von den Jungs geschossen. Und es hat irre Spass gemacht. Durch die ordentlichen Kameras hatten wir kein Problem sogar dahin zu kommen, wo sich sonst niemand aufhalten durfte. Ohne dass jemand nachgefragt hätte was wir den da machen usw. Ich denke, mit Knipsekameras hätte man mich vertrieben.

Vielleicht ist das bei uns modernen Menschen eben so: irgendwie muss man anscheinend immer die Leistung und den Status des Gegenüber einschätzen. Nach der Anzahl der getragen Felle oder Dicke der Käule geht das heute nicht mehr.

Sonntag, März 18, 2007

Nathan

Vielleicht erinnert sich der ein oder andere daran, während der grauen Schulzeit Lessing's Nathan der Weise gelesen zu haben. Lessing thematisiert darin die Frage, welche der drei Religionen (Christentum, Judentum und der Islam) die wahre Religion sei - eine Frage die heute aktueller ist denn je. Nathan wählt als Antwort die Ringparabel - kurz zusammengefasst: ein Vater will keinen seiner Söhne bevorzugen und lässt den magischen Familienring duplizieren. Nach seinem Tod wollen die 3 Söhne (=3 Religionen) nun rausfinden, welcher Ring nun der Wahre ist, der den Träger von Gott und allen Menschen geliebt macht. Da das nicht geht, entscheidet ein Richter, dass jeder Sohn danach trachten muss, durch sein Handeln die Liebe der Menschen zu verdienen. Wem das gelinge, der sei der Träger des echten Ringes (die wahre Religion). Das tut man bekanntlich nicht durch Selbstmordanschläge oder Kreuzüge (das meine Schlussfolgerung des Gedankens). Für 1779 sehr moderne Gedanken nicht wahr.
Wie komme ich denn auf diese Gedanken? Ich werde die Geschichte nächste Woche wohl einem Kiwi erzählen. Und zwar dem Nathan hier. Nathan ist unser Friseur, und dazu noch ein toller Musiker und Mozart Fan, der unbedingt einmal auf Mozarts Spuren Europa bereisen möchte. Und der noch nie von seinem Namensvetter gehört hat.

Samstag, März 17, 2007

Travelling Taranaki_Day 2

Ein ganz typisch Phänomen für Surfer (Kiter und Windsurfer eingeschlossen) ist der Spot-Check. Meist beinhaltet das viele Kilometer im Auto, in denen die guten Surf- Spots abgefahren werden um zu schauen, wie die Wellen hier laufen,ob sie besser laufen als am anderen Spot, und ganz allgemein wer denn schon auf dem Wasser ist. Dazu muss man zwischen den Spots hin und her fahren was oft sehr viel Zeit verschingt. Und häufig ist es dann eh so, dass es keine Wellen (oder Wind) mehr hat bis man sich entschieden hat, wo man denn heute surfen soll.

Wir wurden jedoch mit einer traumhaften Welle belohnt. Klasse nicht!

Und nach getaener Arbeit hat man sich auch eine Belohnung verdient. Eine ganz typische Erscheidung in Neuseeland ist die crapy Dairy unten an der Ecke. So eine Art Tante Emma Laden unter meist indischer Herrschaft, der Brot und Milch und Süssigkeiten verkauft - the good stuff eben.
So, das war unser Abschlussreise durch Taranaki. Jetzt heisst es nur noch 6 mal schlafen, Haus putzen, packen, Tschüss sagen und auf geht es zu neuen Abenteuern. .....

Freitag, März 16, 2007

Travelling Taranaki_Day 1

Heute war ein schöner Tag. Nachdem gestern nämlich der letzte Tag in der Arbeit war, haben wir heute erstmal ausgeschlafen. Und dann haben wir ganz durch Zufall das Auto verkauft bekommen. Und nachdem die alte schnöde Karre jetzt verkauft ist, sind wir mit unsren feschen Ersatzfahrzeug erst einmal ein wenig rumgereist. Das Wetter hatte zwar nicht wirklich dazu eingeladen, aber ein paar schöne Impressionen konnen wir dann doch einfangen.

Mount Taranaki in voller Schönheit. Ja, der geneigte Leser stellt fest, dass die Kuppe schneebedeckt ist. Wie bereits erwähnt, Neuseeland hat nur zwei Jahreszeiten. Winter und nicht Winter. Und seit gestern Nacht liegt tatsächlich schon wieder Schnee da oben!
Das eigentlich beindruckende an Taranaki ist die Nähe von Mountain und Surf - also Berg und Meer. Innerhalb von 35 Minuten ist man vom Visitors Centre am Berg wieder unten am Strand. Hier sogar leider ein wenig zu weit bis ins Wasser gefahren.
Wunderschön nicht war. Die Felsformation heisst die 2 verbleibenden der 3 Schwestern. Ähnlich den Aposteln in Australien. Aber da es so kalt ist machen wir es wir die kiwi's - blos nicht aussteigen! Die sitzen nämlich immer in ihren Autos drinnen. Das ist ganz komisch, wenn man eine ganze Familie sieht, die nur im Auto sitzt und teilweise sogar angeschnallt bleibt. Für eine ganze Stunde oder so. Aber nur wer den kalten Wind einmal erlebt hat, kann das nachvollziehen.

Morgen gibt es den 2ten Teil von unsrer Reise durch Taranaki.

Donnerstag, März 15, 2007

one word, two meanings #3: SHOULDER

Heute mal andersrum: das Wort ist gleich, aber der Kontext ganz anders. Auf dem Weg zur Arbeit passieren wir jeden morgen das Strassenschild "Cyclist use shoulder". Hm, Shoulder ist Schulter. Schon klar. Meinen sie den Schulterblick, da es sich um eine wirklich stark befahrene Strasse handelt? Zur Verstärkung der Irritatation steht auf der anderen Strassenseite sogar die Bitte "Cyclist use left shoulder". Also ein Schulterblick über die linke Schulter? Was für lustige Sachen die hier haben! Wie anders soll ich als Fahrradfahrer denn auch meine Schulter einsetzen? Zum pedalieren bestimmt nicht.

Irgendwann dämmerte es mir dann, dass die englische Sprache sehr bildhaft ist. Die Schulter bezieht sich weniger auf meine Schulter als Fahrradfahrer sondern auf die Schulter der Strasse. Wir nennen es Fahrradweg oder Strassenrand. Oder eben die linke Schulter, also die, für den Radfahrer sichere Aussenseite (Linksverkehr) der Strasse. A funny world, isn't it?

Mittwoch, März 14, 2007

Es ist Sturm da wo ich lebe

Summer is gone, der Herbststurm ist da. Jeder der davon träumt, am Meer zu leben muss sich eine Sache verdeutlichen: schön ist es nur im Sommer. Zu jeder anderen Jahreszeit ist die Küste der allererste Ort, der die schlecht Wetter Fronten abbekommt. Und zwar ungebremst. Die letzten Tage und insbesondere heute, haben uns eine Idee gegeben, wie es sein muss, einen Hurrikan zu erleben. Der Wind kommt im 90 Grad Winkel daher geflogen, die Fenster werden in den Böen eingedrückt, das ganze Haus wackelt, der Strom flackert und ist ab und an gänzlich weg. Das kann ja eine tolle Nacht werden.

Dienstag, März 13, 2007

one word, two meanings # 2: BACH

Ein kiwi Icon ist die Bach (sprich Bätsch). Jede Familie hat eine family bach die irgendwo an einem Strand, oder zumindest strandnah gelegen ist. Sie ist nicht ganz mit den deutschen Schrebergärten oder ländlichen Ferienhäusern zu vergleichen, da die Bach meist dafür ausgelegt ist, dass mehrere Familienmitglieder eine längere Zeit dort richtig leben können (also nicht mit schnödem Plumsklo). Selbst die Terminologie bach gibt es nur im neuseeländischen.

Andererseits ist es schwer einem kiwi zu erklären, was wir im deutschen unter einem Bach verstehen. Nicht dass sie nicht selber kleine Flüsse oder Rinnsale hätten, die als Bach klassifiziert werden könnten. Der Neuseeländer an sich ist mit einem verklärten patriotistischen Komplex ausgestattet, alles neuseeländische zu übertreiben. Jeder Bach ist gleich ein stream oder river. Andererseits - der Bretterverschlag den manche Deutschen als "idyllische Ferienwohnung mit ländlichem Flair" bezeichnen, ist nicht einmal die Bezeichnung "Bätsch" wert. Ganz im Sinne von "Meine Frau, mein Auto, mein Haus".

Montag, März 12, 2007

one Word, two meanings # 1: HOSE

Wahrscheinlich ist es Jedem schon einmal passiert, ein englisches Wort gefunden zu haben, das sich genau wie ein deutschen Wort schreibt, jedoch eine ganz andere Bedeutung hat. Ist zudem auch noch die Aussprache anders, sind Missverständnisse vorprogrammiert. Und der faux pas des desert und dessert ist wohl jedem geläufig.

Daher werde ich in den nächsten Tagen ein paar wichtige Worte des neuseländischen Spachgebrauchs beschreiben, die ein deutsches Äquivalent haben. Man weiss ja nie wofür man es brauchen kann, manche kommen schneller nach Neuseeland als sie denken.

#1 ist die water hose, zu deutsch der Wasserschlauch. Irre wichtig, weil der kiwi, ähnlich dem Schwaben, schier fanatisch den Garten pflegt. Da wird am Wochenende gemähnt, gedüngt, akurat nachgeschnitten und eben gegossen. Eben nicht zu verwechseln mit der deutschen Hose. Die sollte man jedoch immer tragen. Der kiwi an sich ist nämlich ziemlich prüde. So trägt er selbst in der Sauna eine Badehose!

Samstag, März 10, 2007

Fremdspachenkünstler

Wow,I did it! Sollten mein bloggenden Freunde auch diese hässliche Navigationsleisten von Blogger loswerden wollen - thats the way to do it. Einfach den Code in den HTML Settings eingeben und gucken und freuen:

#navbar-iframe {height: 0px; visibility: hidden; display: none;}

Faszienierend, was man alles lernen kann. Und mit französisch habe ich 8 endlose Schuljahre gekämpft...

Cultural Clash

Jedes Land hat seine typischen Wochenend Traditionen. In deutschen Kleinstädten geht man Samstag früh auf den Markt, und meist werden die Wocheneinkäufe auch Samstags erledigt. Dann, wenn man Kinder hat, steht meist irgendein Fussballtunier oder sonstige sozialen Verpflichtungen an.
Neuseeland ist da nicht anders. Die Kinder spielen Fussball - oder Cricket, Rugby oder Netball und Samstags wird eingekauft. Und zwar im Garage Sale. Und das ist schon so ein ganz besonderes Erlebnis. Wie ein Flohmarkt in der eigenen Garage. Und diese Erfahrung wollten wir natürlich nicht missen - von der Möglichkeit die letzten paar Sachen zu verkaufen mal ganz abgesehen. Also wurde eine Zeitungsanzeige aufgegeben (schon spannend genug), gestern Abend dann die Garage hergerichtet, Schilder aufgehangen und früh ins Bett gegangen - schliesslich öffnet unser Garage schon um 7h!
Um 6.30 klingelt dann der Wecker und ich denk mir, mei, kommt doch eh keiner so früh. Pustekuchen. Um punkt 7h mach ich verschlafen die Garage auf und werd fast überrannt: SCHNÄPPCHENJÄGER! Es gibt sie auch hier (bargain hunter genannt). 7.05h die Garage ist wieder leer. Naja, bis 10h sind noch die allerschrägsten Menschen in unsere Garage gekommen. Von wirklich ganz, ganz arm bis zu super freaks war ein guter Querschnitt Gesellschaft vertreten. Das ist das wirklich spannenden an einem Garage Sale. Und unser Zeug sind wir auch gut losgeworden.

Donnerstag, März 08, 2007

Heimatlose


Gestern Abend, auf dem Nachhauseweg im Dunkeln, raschete es, grunzte es und ein kleiner Igel lief über die Strasse. Mutig wie ich bin stoppe ich ihn mit einem beherzten Schritt und überzeuge ihn, mir Photomodel zu stehen. Dabei schaut er mich ganz überrascht an, und ich musste an ein Gedicht denken, dass ein lieber Mensch mir vor einer Weile als Kommentar in diesen Blog geschrieben hat. Das Gedicht ist das folgende und trifft auch auf meinen Igel zu:

Heimatlose (Joach Ringelnatz)

Ich bin fast
Gestorben vor Schreck:
In dem Haus, wo ich zu Gast
War, im Versteck,
Bewegte sich,
Regte sich
Plötzlich hinter einem Brett
In einem Kasten neben dem Klosett,
Ohne Beinchen
Stumm, fremd und nett
Ein Meerschweinchen.
Sah mich bange an,
Sah mich lange an,
Sann wohl hin und sann her,
Wagte sich
Dann heran
Und fragte mich:
“Wo ist das Meer?”

Mittwoch, März 07, 2007

stone-age blogging?


A (stone-age) percursor of blogging perhaps?

Ich habe diese Anmerkung zu Betonkritzeleien letztens in einer Diskussion über Photographien des alltäglichen Lebens gelesen, und sie hat mir sehr gut gefallen. Sind Graffiti's, Betonkritzeleien und die in einen Baumstamm eingeritzten Initialen die modernen Formen von Hölenmalerei? Was meinen die Ethnographen dazu?

Dienstag, März 06, 2007

Erstkontakt

Er ist passsiert. Die Wiederanäherung. Nach fast einem Jahr deutscher Behördenabstinenz habe ich mich heute abend durch die deutsche Behördernlandschaft telefoniert. Und gleich als allererstes hatte ich eine junge fröhliche Dame dran"Hallo (singsangsäusel), einen wunderschönen Guten Morgen?" Das fängt ja gut an - wie bei SWR mit Frau Werwolf! Trotzdem hat es mich dann noch 10 Minuten und 3 Anrufe gekostet bis ich meine Ansprechparterin dann an der Strippe hatte. Fröhlich plappernd schildere ich nun mein Problem. Es herrscht Stille auf der anderen Seite. Dann ein knarriges, altes "Ja da haben Sie wirklich ein Problem". Na Danke, das ist ja typisch deutsch! Stimmt, sag ich optimistisch, was machen wir denn da. Sie können mir doch bestimmt helfen. Und siehe da, nach und nach finden wir eine Lösung. Und als ich mich dann auch noch fröhlich bedanke und ihr einen schönen Tag wünsche kommt ein ganz verdutzes "Oh Danke, Ihnen auch" zurück.

As is comes around, it goes around! (Neuseeländisches Sprichtwort)

Montag, März 05, 2007

Spätsommer

Als Kind fand ich immer die Spätsommertage am schönsten. Dann wenn das Gras schon wieder gelb wird, die ersten Blätter fallen und die Sonne ganz tief stehend, die Welt in ein weiches, goldenes Licht taucht. Und dann, meist kurz vor Ende der grossen Ferien auf dem Fahrrad einfach nur durch die Gegend fahren und das schöne Licht geniessen. Life can be so easy.

Sonntag, März 04, 2007

Why I'm afraid of open water

Da soll mir doch noch mal Einer erzählen, dass ich mich nicht so anstellen solle mit dem Schwimmen in offenen Gewässern. Ein Hai ist ein Hai, auch wenn er klein ist. Und wenn der mich angreift, kann der schon einen guten Happen aus mir raus beissen. Das kann man alles sehen, wenn man einen sonnigen Sonntag Mittag am Hafen den Fischern zuschaut. Schade ist nur, dass ich jetzt wirklich nur noch im stehtiefen Bereich schwimmen werde! Und ich hab mich doch grade dran gewöhnt....

Samstag, März 03, 2007

DRECKSCHLEUDER

Zu Beginn dieser Woche habe ich über Nachhaltigkeit geschrieben. Darüber, dass nachhaltiges Wirtschaften einen tatsächlichen (monetären) Gegenwert schaffen kann. Auch wenn das noch dauern wird bis sich dieses Denken durchsetzt.

Zum Ende der Woche habe ich auch gleich einen kleinen Beweis geliefert bekommen. Die erste Stromrechnung als Haushalt ohne Kühlschrank. Und ich bin entsetzt. Hatten wir bisher eine monatliche Rechnung von ca. 90 Dollar, womit wir bereits am untersten Ende der Skala stehen, stehen da nun nur noch $22! Hallo? Mir war schon klar, dass sich Elektrogeräte in Energieklassen einteilen lassen, und sich das auf meine Stromrechnung auswirkt. Aber bitte, wegen 5 - 10 Euro mach ich kein Geschrei. Mir war nicht bewusst, dass wir hier wirklich von so viel Geld sprechen!

Freitag, März 02, 2007

Milch. Sauer.


Eine Sache, die den Start in den Tag eigentlich so richtig schlecht macht ist saure Milch. Und da wir ja mittlerweile keinen Kühlschrank mehr haben, kann uns das schnell passieren. Insbesondere dann, wenn das Wetter umschlägt - Gewitter ist tatsächlich ein instant Joguth Maker für frische Milch. "Na Danke", mag da der ein oder andere schlecht gelaunt sagen, der Tag fäng ja gut an!. "Aber ja doch" jauchzen die Koenigskinder, auf zu Starbucks. Es gibt nen Kaffee Latte und einen Muffin zum Fruehstueck! Denn eines haben wir gelernt: Selbst saurer Milch kann man etwas Gutes abgewinnen.

Donnerstag, März 01, 2007

3 to go

Wow, es sind wirklich nur noch 3 Wochen bis wir Neuseeland wieder verlassen. Schlimm zusagen, aber „Ja“ ich zähle die Tage. Und pünktlich zur nahenden Abreise, ist heute das Thema Integration wieder aufgepoppt. Neuseeland ist ein Land, mit einem sehr gering ausgeprägten Maß an Individualismus. Ich würde nicht so weit gehen und von Kollektiv sprechen, aber der Grundstock eines uniformen Verhaltens wird schon mit der Schuluniform gelegt. Bedeutet Integration nun, dass ich mich an dieses uniforme Verhalten anpasse? Mich dem Einheitsbrei der schlechten Ernährung (Meatpie und Sausage roll), Kleidungsordnung (Short, Gummistiefel & Rugbytrikot) und Hobies (Fischen, Hausbauen & Kinder) einfinde? Nach dem Jahr hier bin ich der Meinung, das Integration zum größten Teil die Übernahme lokaler Eigenschaften bedeutet. Das geht aber nur, wenn diese nicht im krassen Gegensatz zu der eigenen Wertewelt steht. Dann kann Integration nämlich nur scheitern – ganz gleich wie viel good will man investiert. Time to go home!