Nathan
Vielleicht erinnert sich der ein oder andere daran, während der grauen Schulzeit Lessing's Nathan der Weise gelesen zu haben. Lessing thematisiert darin die Frage, welche der drei Religionen (Christentum, Judentum und der Islam) die wahre Religion sei - eine Frage die heute aktueller ist denn je. Nathan wählt als Antwort die Ringparabel - kurz zusammengefasst: ein Vater will keinen seiner Söhne bevorzugen und lässt den magischen Familienring duplizieren. Nach seinem Tod wollen die 3 Söhne (=3 Religionen) nun rausfinden, welcher Ring nun der Wahre ist, der den Träger von Gott und allen Menschen geliebt macht. Da das nicht geht, entscheidet ein Richter, dass jeder Sohn danach trachten muss, durch sein Handeln die Liebe der Menschen zu verdienen. Wem das gelinge, der sei der Träger des echten Ringes (die wahre Religion). Das tut man bekanntlich nicht durch Selbstmordanschläge oder Kreuzüge (das meine Schlussfolgerung des Gedankens). Für 1779 sehr moderne Gedanken nicht wahr.
Wie komme ich denn auf diese Gedanken? Ich werde die Geschichte nächste Woche wohl einem Kiwi erzählen. Und zwar dem Nathan hier. Nathan ist unser Friseur, und dazu noch ein toller Musiker und Mozart Fan, der unbedingt einmal auf Mozarts Spuren Europa bereisen möchte. Und der noch nie von seinem Namensvetter gehört hat.
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