Samstag, Januar 27, 2007

Vertrauen

Diese Woche habe ich beim Rennrad fahren etwas ganz Neues kennen gelernt – den Windschatten (drafting). 45km/h und schneller ohne selber in die Pedalen treten zu müssen. Angenehm wenn die Beine schwer sind und ich nicht mehr kann. Einfach Wusch… nur nicht auffahren und nur nicht den Anschluss verlieren. Aber ganz so einfach ist es dann doch nicht: Der Abstand zwischen meinem Vorderrad und dem mich ziehenden Hinterrad liegen bei etwa 50cm und mein Sichtfeld wir vollständig von dem Hintern und Rücken meines Vordermannes eingenommen. Das ist nicht viel bei der Geschwindigkeit. Nicht auf dem Rennrad. Schwenkt der Rücken vor mir nach links, folge ich nach links. Wird er schneller oder langsamer passe ich mein Tempo an weil ich sonst den Anschluss verliere. Einfach nur hinterher, und darauf vertrauen, dass mein Vordermann keinen Mist baut. Mein Vordermann vertraut im Gegenzug darauf, dass ich ihn nicht umfahre, weil ich die letzte Bremsung nicht mitbekommen habe oder zu schnell wurde und sein Rad gestreift hab. Draften fordert sehr viel Aufmerksamkeit, Konzentration und Vertrauen da kleine Fehler sehr schmerzhaft sein können – wie Beziehungen. Mal zieht der eine den anderen mit, das nächste Mal ist es andersherum. Hauptsache beide halten die gleiche Geschwindigkeit und dieselbe Richtung und vertrauen einander.

*Nein, DIESER Hintern gehört keinem von uns. DIESER Hintern hat heute ein 150km Rennen in sub 3:30h gewonnen.

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