Montag, Juli 31, 2006

Citylink

Ich hab die letzten Tage endlich mal damit verbracht, die knapp 1000 Bilder von unserem Weihnachstrip nach Australien zu sichten. Ich hoffe, dass ich bis zum Wochenende so weit bin, dass ich die ersten zum entwickeln bringen kann – irgendwie sind die Wände bei uns im Haus immer noch kahl. Das Bild ist an einem der letzten Tagen in Melbourne aufgenommen worden und ich mag die Perspektive sehr.

Sonntag, Juli 30, 2006

Blossoms

gesehen bei uns im Garten

Samstag, Juli 29, 2006

Es gibt Fisch Baby!


Nachbarschaft zu haben ist komisch. In Nürnberg bestanden unsere Nachbarn aus dem Alkoholiker unter uns, der seine Lebensgefährtin und ihren Hund permanent verprügelt hat und wir die Polizei mindestens einmal die Woche da hatten. Oder die Dunkelhaarige gegenüber, deren albanischer Freund ihr regelmäßig aufgelauert hat. Oder der Türke aus dem dritten Stock, der sich mit dem Italiener von gegenüber angelegt hat, und die Drohung „Weisch, ich habe Waffe“ ausgestoßen hat. Oder der extrem dicke Teenager von ganz oben der seine Freundin geschwängert hatte und dessen Briefe von der Schuldnerberatung auf Grund der Namensgleichheit bei uns in der Post gelandet sind…

Unser Nachbar hier ist nett. Er hat sich vorgestellt als wir eingezogen sind, grüsst jeden morgen nett, wenn er zur Arbeit fährt, warnt uns davor, dass die Polizei häufig um die Ecke Verkehrskontrollen macht und hat uns heute Fisch vorbei gebracht. Das ist nett. Selber gefangen und wahrscheinlich so viel, dass die ganze Nachbarschaft mit verpflegt wird. Eigentlich fischt hier jeder – also jeder Mann. Die paddeln mit ihrem Seekajak raus, fischen, paddeln rein und machen Fotos von sich und ihrer Beute. Bei Jörn in der Arbeit ziert so ein „Ich und mein Catch of the Day“- Bild jeden Bildschirm. Überraschend ist daher, dass Fisch im Supermarkt unverhältnismäßig teuer ist. Mir soll’s egal sein – heut Abend gibt’s Fisch Baby!

Freitag, Juli 28, 2006

DEUTSCH

Heute war das erste Mal, dass wir auf unsere deutsche Geschichte angesprochen worden sind. Eigentlich bin ich ja überrascht, dass es so lange gedauert hat, bis wir auf das Thema WWII und die „Deutsche Erbschuld“ angesprochen worden sind, schließlich leben hier viele Nachkriegsimmigranten. Hier auf dem Land spricht man ja an der Supermarktkasse noch miteinander. Ein Plausch mit dem Vordermann. Ein älterer Herr, niederländischer Abstammung. Wo wir den herkämen. „Ah, Germans, ich spreche auch Deutsch! But my english is much better now.“ Dresden hat er brennen sehen und Hitler war ja auch „Nobody’s Angel“ Wir bräuchten ihm ja aber nichts erzählen, Hitler kenne er besser.
Dass das Thema deutsch sein damit zum heutigen Thema wird, war ja klar. Nachdem wir uns brav „see you“ sagend von dem alten Holländer verabschiedet haben findet mein Auge auf dem Parkplatz zwei vertraute Zeichen…ein alter Mercedes Benz….mit Deutschlandsticker. Zufall?

Donnerstag, Juli 27, 2006

Mr. Strongtron

Nachdem ich heute freudig festgestellt habe, dass mein Mobiltelefon eine Kamera hat, musste ich das ja auch gleich ausprobieren. Aus meiner Sicht bietet sich als bestes Motiv für Mobilfotografie Bewegung an. Also, warum nicht gleich auf der Heimfahrt aus dem Auto raus die Mobilkamera testen? Die Bilder sind alle relativ trashig - Straßenschilder, Lichter die sich spiegeln, verwaschene McDonalds Schilder. Mr Strongtron haben wir auf unserer Australienreise erworben und er hat auch dem Umzug nach NZ mit uns geschafft - was für ein surreales Ergebnis.

Mittwoch, Juli 26, 2006

Goethe?



Filmfestival die Zweite - ohne weitere Kommentare.

Dienstag, Juli 25, 2006

Nachtrag II


Der Artikel hat mir dann doch noch mehr zu denken gegeben und hat viele Fragen wieder aufgeworfen. Was bedeutet Heimat? Wo bin ich zu Hause? Was macht Heimat für mich aus? Beantworten kann man das nicht, aber durch die Distanz zu allem was uns lieb und vertraut ist haben wir aber die Chance, den Wert von Heimat zu erkennen und all das was uns fehlt schätzen zu lernen.

Montag, Juli 24, 2006

Nachtrag

In der online Augabe der Zeit, in der Rubrik Leben lese ich grade einen Artikel mit dem wunderschönen Titel "Mein langer Weg nach Hause".

http://www.zeit.de/2006/29/Zeitreise-NY-Berlin-29?page=1

"Deutsche lassen sich nicht nach Ost und West unterscheiden, sondern nach Menschen, die mal im Ausland gelebt haben, und denen, die nie ihre Heimat verlassen haben."

Zwischenbilanz I


Mittlerweile sind die ersten 4 Monate unseres kiwi Lebens auch schon vorbei – Zeit für eine erste kurze Zwischenbilanz.

Was wir an Neuseeland schätzen:Das Leben ist sehr einfach hier: kein Stress, keine Hektik / Dass mit Holz gefeuert wird und die Luft abends immer nach Lagerfeuer riecht / Freundliche Leute statt bruddlige Supermarktkassiererinnen / Das Meer / Im Vergleich zu Deutschland wirklich milde Winter / die sportlichen Möglichkeiten

Was wir an unserem Leben hier nicht schätzen: Soziale Isolation / Dass es schwierig ist, ein einfaches Buch zu bestellen da es exportiert werden muss / Dass alles so weit entfernt ist: Das Leben passiert wo anders / Kalte Häuser und keine Zentralheizung / Die fehlende Infrastruktur, so dass man die tolle Landschaft nicht nutzen kann


to be continued....

Sonntag, Juli 23, 2006

Battle of the bubbles - Xmas II

Um dem ganzen "Weihnachtabend" ein wenig Pfiff zu geben, war die Ansage, dass jeder ein Geschenk für ca. 5 Dollar mitzubringen hat, das mit dem Buchstaben B beginnt. Die kiwi Art zu wichteln unterscheidet sich jedoch ziemlich von unserer Art. Statt einen Namen zu ziehen, werden Nummern gezogen, in der Reihenfolge dann das jeweilige Geschenk ausgewählt werden kann. Da hat ja der erste wirklich Glück könnte man denken - nicht in kiwi Land. Eine Besonderheit des Kiwiwichtels ist es, dass Geschenke eingetradet werden können. D.h., wenn ich die Box of Chocolate von Joern will, tausche ich Sie gegen mein noch nicht ausgepacktes Geschenk - egal ob Jörn will oder nicht. Naja, so haben wir die besagte Box of Chocolate gegen einen Blue Bear in a Bag verloren...WOW!
Ein Geschenk war eine Bubble Pump Gun die von einem der kleinen Menschen gezogen wurde. Hm...da gibt es nicht viel zu zu sagen....die Bilder sprechen irgendwie für sich...kleine Biester.

Wie Gulliver in Liliput! Ich habe triumphiert!

Samstag, Juli 22, 2006

Mid Winter Christmas Function



Belief it or leave it, aber die Welt steht hier unten wirklich Kopf. Wenn Sommer sein sollte ist es Winter und zur Weihnachtsfeier wird man im Juli eingeladen! Nicht wahr? Zwischen Mitte Juni und August finden in ganz Neuseeland unzählige private „Mid Winter Christmas functions“ statt und die Supermärkte verkaufen Christmas Gutscheine. Auf so eine „private christmas function“ waren wir heute Abend von einer Kollegin von Jörn dann auch eingeladen. Das ganze wird als „Luck Pot Party“ veranstaltet, wobei jeder irgendetwas zum Essen mitbringt und so an Ende eine buntgemischte Vielfalt an Essen zusammenkommt. Es gab einen Baum, jeder hat Geschenke mitgebracht, am Kamin hingen die Weihnachtsstrümpfe die man aus englischsprachigen Ländern kennt und es liefen Weihnachtslieder – unvergessen eine Art Reggae Version von „Oh Tannenbaum“ auf deutsch von einem Engländer gesunden. Die Welt steht wirklich Kopf!

Freitag, Juli 21, 2006

Cabernet Merlot

Apparently there’s nothing else to do. It’s Friday evening, today’s training session has been hard and weather is awful as always. Therefore we decided to stay at home doing our own wine tasting. Today favourite is a 2003 Cabernet Merlot from Southern Australia. There is a pretty simple rule regarding your choice of wine: a good white wine, especially chardonnay is always from New Zealand. A great red wine, Cabernet Sauvignon, Cabernet Merlot or a simple Merlot must be an Australian one. Hope this will helps us sleeping tight this night as the roof sounds like a chicken! Looking really forward to visit all the wineries next summer!

Donnerstag, Juli 20, 2006

Structure


Das Bild hab ich aufgenommen als ich durch die Strassen von Wellington gestreunt bin. Das Gitter gehört zu einer Garageneinfahrt direkt hinter der Design- und Architektenhochschule. Wenn ich mir vorstelle, alle Gebäude würden so gestaltet sein, hätten wie eine ziemlich lustige Bonbon-Welt, nicht wahr?

Mittwoch, Juli 19, 2006

Kurz und Gut


Cut! Heute Abend waren wir auf der Auftaktveranstaltung des „Short & Sweet – short Films from Germany“ Filmfestivals. Das Goethe Institut in Wellington hat die Filme zusammengestellt und sie touren grade durch ganz Neuseeland. Und es war ein riesiger Spaß. Gezeigt wurden Arbeiten der Filmhochschulen die natürlich – Kurzfilme aus Deutschland – in deutscher Sprache gedreht wurden und lediglich einen englischen Untertitel haben. Was ist den das für ein falscher Film, mitten in der neuseeländischen Provinz zu sitzen und wirklich gute deutsche Filme zu gucken vom kreativen jungen Nachwuchstalenten und zu wissen, dass alle um uns herum (also die 20 weiteren Gäste) den Text nur lesen können! Wir hatten Spaß!
Was mir ganz besonders aufgefallen ist, dass es ganz charakteristische Dinge gibt, die das deutsche Straßenbild prägen und die es so nur bei uns gibt. Zum Beispiel die Streusplit - Kästen mit den orangenen Deckeln. Eigentlich stehen sie überall aber wahrgenommen werden sie eigentlich nie bewusst. In den nächsten Wochen wird ich mich mit meiner Kamera auf die Suche machen, was den für das neuseeländische Straßenbild charakteristisch ist.

Dienstag, Juli 18, 2006

Inspiration


Heute habe ich eine wunderschöne Postkarte bekommen die mir gezeigt hat, dass meine Handlungen jemanden bewegen können. Jemanden zum Nachdenken anregen können und zu einem wunderschönen Ergebnis führen können – einfach so und gänzlich unerwartet. Und andersherum meinen eigenen Horizont zu erweitern, über mich hinauszuwachsen und neue Ideen zu verwirklichen, einfach nur weil ich von jemandem inspiriert wurde.
Thank you for inspiring me!

Montag, Juli 17, 2006

Glückliche Momente

Vor ein paar Wochen wurde ich auf Mr. Happy aufmerksam gemacht. Ein Geocache, der glückliche Momente, auf Bild festgehalten sammelt. Eine wunderschöne Idee, die mich zum Nachdenken gebracht hat, wann ich den letzten wirklich glücklichen Moment hatte und was so speziell an diesem Moment war. Es gibt kleine Glücksmomente, wie Sonnenschein der in Wellen glitzert oder Wolken die sich in Regenpfützen spiegelt. Surfen am Wochenende war so ein Moment. Diese Momente geschehen einfach so und man muss acht geben sie zu entdecken.
Und dann gibt es die ganz speziellen Momente, die es im Leben nicht so oft gibt. Verliebt sein, Freundschaften bestätigen, heiraten und bestimmt irgendwann auch ein Kind haben. Der Moment den ich Mr. Happy geben würde, war unsere Hochzeit vor genau 4 Monaten. Nicht nur weil wir unsere Freundschaft bestätigt haben und die Verantwortung für den anderen übernommen haben, sondern auch, weil wir diesen Moment mit wunderbaren Menschen teilen durften – unserer Familien und unseren Freunden. Gemeinsam ist diesen Momenten, dass sie nur einmal geschehen. Dann ist der Moment vorbei.

Sonntag, Juli 16, 2006

stürmisch


New Plymouth bei Sturm. Direkt an der Uferpromenade wurde vor ein paar Jahre New Plymouths neues Wahrzeichen aufgestellt: Ein 25 m hoher Stab, die Windwand der die Windrichtung und – stärke anzeigt, und an dessen Sinn und Zweck und künstlerischem Mehrwert sich die Geister hier scheiden. Zusammen mit dem Parkschild schaut es auf jeden Fall irgendwie interessant aus.

Samstag, Juli 15, 2006

Mid Winter Surf


That’s why we are here: the surf! Saubere Wellen, schöne 14 Grad, Sonnenschein, Stumrhaube und Winterneo – Zeit zum Surfen! Zu sehen wie das Wasser von Brett abperlt und in der Sonne glitzert oder hinter einer Welle zu sitzen und die Spray zu sehen, die der Wind produziert. Wunderschön. Nichts anderes zählt in diesen Momenten.

Freitag, Juli 14, 2006

Postfächer


Postfächer haben schon immer etwas Faszinierendes gehabt. Was sind das für Menschen, die ihre Post anonym bekommen wollen und nur eine PO BOX als Adresse angeben? Und was ist das für Post die da ankommt? Es hat was von Geheimnissen und Heimlichtuerei. Und ein bisschen was Verwegenes und Abenteuer. Und was fühlen die Menschen, die ihre Post dort abholen? Kommen Sie sich beobachtet vor, weil sie offensichtlich ihre Adresse und eventuell nicht einmal ihren Namen preisgeben wollen? Schleichen sie sich rein und wieder raus, am besten noch nachts um ungesehen zu sein? Die Postfachstelle hier ist mit einem elektronischen Zugangscode versehen so dass er oder sie ihre oder seine Post rund um die Uhr abholen könnte. Und was schreibt man jemandem, dessen Namen man nicht kennt? Das wäre eigentlich ein guter Stoff für ein Buch! Jemand der den Schlüssel zu einem Postfach zugeschickt bekommt und es entspannt sich irgendeine schöne Geschichte. Natürlich eine Liebensgeschichte, weil Postfächer haben doch etwas Romantisches an sich.....

Donnerstag, Juli 13, 2006

Grapesfruit



Es fasziniert mich immer noch. Obst das wirklich im Garten auf Bäumen wächst, einfach so ohne das es darum gebet wird oder viel Pflege bedarf, und das auch noch genießbar ist! Gut Äpfelbäume kenn ich, und Kirschen hab ich auch in den letzen paar Jahren von Bäumen gestohlen – aber Zitrusfrüchte, Kiwi’s, Passionfruit oder Wunderdinger die sich Fejoas nennen? Die wachsen im Supermarkt (ähnlich wie Strom auf der Steckdose kommt). Unsere Büro Cleaning Lady - eine würdevollere Bezeichnung als „Putzfrau“ – hat heute auf jeden Fall Unmengen an Grapesfruits da gelassen. Aus ihrem Garten. Die entsprechen natürlich nicht den EU Normen für Form, Farbe und Unebenheit der Oberfläche. Aber sie schmecken und riechen viel intensiver und saurer als die aus dem Supermarkt. Das steht in so krassem Gegensatz zur Industrialisierung und Überregulierung. Ich find das toll!

Mittwoch, Juli 12, 2006

Sipahh


Heute ein Post aus der Kategorie: kuriose Produkte. Siphaa Milk Flavouring Straw. Ein Strohhalm, in dem Geschmackskügelchen drinnen sind. Ein Produkt das der Welt definitiv noch gefehlt hat. Ich muss den Strohhalm nur in mein Glas Milch stecken und meine Milch schmeckt dann nach Schokolade oder Erdbeere. So zu sagen Instand Kakao. Irgendwie erinnert mich der Strohhalm ein wenig an die Mikado-Keks-Stäbchen die es früher gab. Jedoch kann ich den Strohhalm nur einmal benutzen und dann muss ich das Plastikstäbchen wegwerfen – das spricht klar gegen das Produkt. Aber ich musste es ja unbedingt kaufen musste nachdem ich die Werbung gestern gesehen hab. Da kommt dann die Neugierde durch. Ob es schmeckt muss ich jedoch noch ausprobieren.

Dienstag, Juli 11, 2006

Kulturelle Anpassung

Der Bereich, an dem die eigene Herkunft am meisten spürbar ist, sind Essgewohnheiten. Der Geschmackssinn bildet sich schon ganz früh in der Kindheit und ist damit eng mit dem Ort und der Küche der Kindheit verbunden. Nutella hat eben so zu schmecken, wie eben Nutella schmeckt. Die Neuseeländer zum Beispiel haben einen viel süsseren und klebrigeren Geschmack als wir ihn haben - da sind sie den Engländern recht ähnlich. Und wie die Engländer auch, sind sie nicht die großen Bäcker. Mittlerweile haben Dank Starbucks richtig gute Muffins zwar Einzug ins Land gefunden, aber in eine große Backkultur existiert hier nicht. Bäckereien existieren in dieser Form auch nicht, aber ein frisch Warenregal in jedem Tante Emma Laden um die Ecke (Dairies heißen die hier und sind meist in Indischer Hand). Da finden sich dann Backwaren mit den lustigen Namen Bun’s (kleine Hefebrötchen) oder Scones (große, mit Trockenobst gefüllte Teigklumpen hässlich aber lecker) die jeweils schon mit Butter bestrichen sind…andere Länder, andere Sitten. Trotzdem back ich am liebsten selber. Das schmeckt immer noch am Besten. Und das Ergebnis kann sich schliesslich auch sehen lassen!

Montag, Juli 10, 2006

Laublose Bäume

Laubbäume sind eine Erfindung von Reinigungsfirmen, oder einfach eine böse Laune der Natur. Bestimmt! Die Natur hat sich bestimmt gedacht, toll, da werfe ich einmal im Jahr mein ganzes Laub ab um den Menschen zu ärgern. Und es kann nur gegen den modernen Menschen gedacht sein, da Laubhaufen toll sind für a) Igel, weil sie Unterschlupf bieten und b) für Kinder weil man sich so toll rein werfen kann. Für den gemeinen Häusle-besitzer sind sie aber eine Plage. Da fegt man wirklich mal gewissenhaft das Laub zusammen, was überraschender Weise wirklich eine ganze Stunde Zeit in Anspruch nimmt, und am nächsten Tag liegt das Laub wieder da. Und bestimmt lacht sich die Natur kaputt über die Laubrecher 'Hihi, rech' Du nur, Du Kleingeist Du, morgen werf’ ich Dir wieder Laub hin'. Das klingt nach Sisyphos, der bis in die Unendlichkeit den selben Stein einen Hügel hinaufrollen muss. Stellt man jetzt ein Gedankenspielchen im Sinne der Spieltheorie an, gibt es zwei Alternativen: Rechen, und morgen liegt wieder Laub da weil es stürmt. Oder kein Laub rechen, und sich irgendwann über den Dreck ärgern. Schön, dass es auch eine dritten Weg gibt - den des Pragmatismus: Pflanz Dir halt ne Palme!

Sonntag, Juli 09, 2006

Herbstlaub


Bis auf die Palmen hatten wir heute einen perfekten Herbsttag wie im Allgäu. Sanfte Hügelgräber, Täler, Farne und Laub das nach Herbst riecht, milde Luft und warmes Herbstlicht. Und wir waren radeln. Nicht so ein bisschen, nein wir haben heute zum ersten Mal die 100 km Grenze geknackt – Gratulation an die Königskinder! Es ist faszinierend und ungemein befriedigend, sich selbst abends klar zu machen, wie weit man sich selber, durch die eigene Körperkraft fortbewegt hat. Wahnsinn eigentlich! Natürlich in einer relativ langsamen Reisegeschwindigkeit. Was man da alles zu sehen bekommt – Schafe die denken sie seien Schäferhunde und über Zäune springen (wirklich!!!!!). Und plötzlich wirklich erschrecken, weil irgendein schwarzes Ungetümen vor uns in den Büschen verschwunden ist – ein großer Rottweiler? Gefährliche Monster? Was wenn uns wirklich was passiert? Hier kommt in den nächsten 20km kein einziges Haus! Nein, es war nur ein großer, schwarzer Ziegenbock. Trotzdem war ich doch kurz erschrocken. Was wenn mich der Bock wirklich angegriffen hätte? Schön, wieder kleiner Abenteuer zu erleben.

Samstag, Juli 08, 2006

Mit sechzehn sagte ich still, ich will,will groß sein, will siegen, will froh sein, nie lügen, mit sechzehn sagte ich still, ich will, will alles, oder nichts.

Für mich, soll's rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen. Die Welt sollte sich umgestalten, und ihre Sorgen für sich behalten.

Und später, sagte ich noch, ich möchte verstehen, viel sehen, erfahre, bewahren, und später, sagte ich noch, ich möcht', nicht allein sein, und doch frei sein.

Für mich soll's rote Rosen regnen, mir sollten sämtliche Wunder begegnen. Das Glück sollte sich sanft verhalten, es sollte mein Schicksal, mit Liebe verwalten.

Und heute sage ich still, ich sollte mich fügen, begnügen, ich kann mich nicht fügen, kann mich nicht begnügen, will immer noch siegen, will alles, alles oder nichts.

Für mich, soll's rote Rosen regnen, mir sollten ganz neue Wunder begegnen. Mich fern, von altem Neu entfalten, von dem was erwartet, das meiste halten.

(Hildegard Kneef, Rote Rosen, unser Hochzeitslied)

Freitag, Juli 07, 2006

Class of 2006

Die WiSo hat heute ihre Absolventen in Altdorf verabschiedet – meinen Diplomjahrgang. Der Dekan hat bestimmt eine Rede darüber gehalten, dass wir mit der Ausbildung der Uni Erlangen-Nürnberg bestens gewappnet für unsere berufliche Zukunft sind. Wir haben ausreichend Fachkompetenzen, Methoden – und Sozialkompetenzen erworben um nun der Uni Ehre zu machen und eine Karriere zu starten. Dann kamen diverse Preisverleihungen und dann die Rede der Studentenvertreter. Im Wintersemester hat sich hierfür niemand finden lassen und die Studentin die „zwangsverpflichtet“ wurde hat ein wenig über den normalen Studienverlauf gesprochen – Planspiel, FSI Feiern, Planlos ins Hauptstudium, Ausland, Diplomarbeit und das Leben in der Bib. Relativ langweilig und wir hatten uns im Freundeskreis darüber unterhalten, was wir wohl in unsere Rede sagen würden. Ich hätte darüber gesprochen, was ich aus der Unizeit mitgenommen habe: Freunde und eine ziemlich gute Zeit trotz ständigem Stress irgendwie und eine wirklich gute Ausbildung (Ja, find ich wirklich!). Leider weiß ich nicht, was Gegenstand der Rede meiner Abschlussfeier war – ich musste ja nach Neuseeland gehen. So bin ich dann aber doch noch zu ein wenig „Absolventenfeeling“ gekommen. Feiert schön!

Donnerstag, Juli 06, 2006

Driving around


Driving around on a rainy evening, just going from one place to another, playing with the camera.

Mittwoch, Juli 05, 2006

Fankurve

*statt Großbildleinwand*

*statt Bier*

Es sollte einfach nicht sein. Sollte nicht sein, dass wir das Spiel in Stuttgart, Nürnberg oder München mit unseren Freunden und Tausenden anderen sehen. Sollte nicht sein das Deutschland ins Finale einzieht und wir stolz hätten sagen können: Die Welt zu Gast beim Weltmeister. Statt dessen haben wir das Spiel, das hier ab 6.30 früh live übertragen wurde zu erst beim Frühstück zu Hause in trauter Zweisamkeit verfolgt um dann in der Pause schnell in die Arbeit zu fahren, um die zweite Halbzeit in der Arbeit zu schauen - via Internet und Life Ticker (siehe Bild). Lustigerweise hatte die digitale Übertragung via Internet leider etwa 2 Minuten Verzögerung weshalb parallel auch noch der Fifa Life Ticker lief - zuerst lesen was passiert um es dann kurz danach wirklich zu visualisieren was passiert ist....

Ein Fußballspiel nur in Worten ist auch faszinierend. Insbesondere mit solchen Kommentaren: "Die bissige Arbeitsbiene aus dem italienischen Mittelfeld (Gattau)" und in der 92 Minute "die Deutschen atmen gaaanz tief durch". Leider hat es nicht gereicht! Und nun? Lethargie? Selbstmitleid? Vorwürfe an die Klinsmänner?

Egal, ich denke alle die an der WM in Deutschland teilhaben konnten, haben etwas ganz Besonderes erlebt, um das wir euch sehr beneiden! Freunde, Zusammenhalt und eine ganz tolle Sommerzeit die so wirklich einmalig war. Und vielleicht ist genau das der Schwermut der jetzt kommen mag - die Spiele sind aus, zurück zur Normalität.

Dienstag, Juli 04, 2006

Starke Frauen


Meine Großmutter liebt es der ganzen Familie Socken zu stricken. Und alle lieben ihre Socken. Meistens handelt es sich um bunt gemusterte Socken, mal dicker für in die Stiefel, mal dünner für einfach zu Hause. Ich bin eigentlich bei meiner Großmutter aufgewachsen und hab viel von ihr gelernt – leider hab ich mich noch nicht in die Kunst des Sockenstrickens einweisen lasses. Es sieht aber sehr kompliziert aus wenn sie 4 Nadeln benutzt. Die „Frau von Heute“ muss natürlich keine Socken mehr stricken können. Auf eigenen Beinen stehen soll sie können. Kochen tut Iglo! Trotzdem werde ich es mir von ihr zeigen lassen, so bald wir wieder zu Hause sind.
Ich finde es sehr wichtig, solche Fertigkeiten zu bewahren und weiterzugeben. Eine Eigenschaft, die ich an meiner Großmutter am meisten schätze ist es, nicht zu jammern und die Dinge so zu nehmen wie sie kommen. Einfach ihr Leben zu leben, 3 Kinder groß zu ziehen, eine glückliche Ehe zu führen, Selbstlos zu sein und sich selbst nicht zu wichtig zu nehmen. Nicht von dem Streben nach Unabhängigkeit und grenzenloser Selbstverwirklichung getrieben zu sein, wie das heute häufig zu sehen ist und das fälschlicherweise als Emanzipation bezeichnet wird. Das diese Eigenschaften selten und bewundernswert zu gleich sind, hat mir vor allem der einzige Rat gezeigt, den mein Vater mir zu meiner Hochzeit gegeben hat: Nimm deine Großmutter als Vorbild!

Montag, Juli 03, 2006

Here comes the rain again


Letztens hab ich in einem Artikel über Taranaki folgende Aussage gelesen: Wenn man den Berg nicht sieht regnet es. Und wenn man den Berg sehen kann, wir es in den nächsten Minuten anfangen zu regnen. Das ist ein wenig überspitzt da wir die letzten 2 Wochen zumindest herrlichen Sonnenschein hatten, hat aber im Kern was Wahrens. Denn wenn es mal regnet, hört es erst in zwei Wochen wieder auf. Trotzdem ist es schön, da es ein ganz feiner Regenstaub ist (auch Taranaki’s nasse Sonnenstrahlen genannt). Und er nimmt die Kälte, die durch die klaren Nächte gekommen ist. So hat alles immer zwei Seiten.

Sonntag, Juli 02, 2006

Einfachheit

Es muss nicht immer hochkomplex sein um schön zu sein.

Samstag, Juli 01, 2006

Ski Saison eröffnet

Das wirklich faszinierende an Neuseeland ist die Landschaft. Auf der einen Seite das Meer und die Küste, zwischen drinnen die grüne Fauna und Flora und auf der anderen Seite die Berge. Aufgrund der vulkanischen Entstehungsgeschichte kann man auch nicht von Gebirgen sprechen. Es sind vielmehr vereinzelte Berge, die ganz losgelöst einfach da sind. Es wirkt bizarr im grünen unter Palmen und Farnen zu stehen und Schneebedeckte Bergkuppen zu sehen. Noch bizarrer ist es dann, auf diesen Bergen Snowboarden zu gehen. Wintersport in Neuseeland hat schon was Eigenes – etwas Ursprüngliches. Statt industriell zerschandelter Hänge wird sich auf einen oder zwei Lifte beschränkt – was eine angemessene Größe für dien Anzahl der Besucher ist (Die Lifte auf der schwäbischen Alb sind größer!). Europa würde hier viel mehr Profit orientiert denken. Dann verabschieden wir und von der Vorstellung, Wintersport müsse teuer sein. Ein Boggyboard, Plastiktüten oder alte Skateboarddecks sind das Top Equipment von kiwi kids... wie wenig doch eigentlich reicht, um einen Tag Spaß im Schnee zu haben. Aber dieser Spaß will erstmal wirklich verdient sein. Aufgrund der Unzugänglichkeit des Landes ist der Parkplatz nicht zwingend neben dem Lift…und auch nicht eine Strasse. Es führt eher ein Ziehweg zum Lift (genau so breit wir ein schlanker Mensch der ein Snowboard trägt), der einen 20-30 Minuten hochalpinen Marsch gleicht. Wir haben uns totgelacht – so was erlebt man wirklich nicht in Europa. Das was wirklich ein Abenteuer…unbelievable!!!!! Viel fahren war das natürlich nicht aber es hat gereicht um ein bisschen Spaß zu haben und ein wenig im Schnee rumzurutschen! Ein wenig Alpenflair kam dann aber doch noch auf…der deutschen Ingenieurskunst kann man einfach nicht entkommen!